Aktionsabend "gentechnikfreies Essen"

Marie Knab am 15.10.2024

Aktionsabend gentechnikfreies Essen 1

Hutthurm. Im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen für gentechnikfreies Essen fand am Staatsgut in Kringell ein Informationsabend zur Gentechnik-Deregulierung statt. Die Veranstaltung wurde von der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) Passau organisiert, unterstützt von weiteren Verbänden wie der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB), der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), dem Bund Naturschutz (BN), dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), der ÖDP, dem BürgerEnergieStammtisch und dem Biokreis e.V.

Johan­nes Schmidt von der KLB wies auf die EU-Plä­ne hin, die Risi­ko­prü­fung, Kenn­zeich­nung und Nach­ver­folg­bar­keit für mit neu­er Gen­tech­nik ent­wi­ckel­te Pflan­zen abzu­schaf­fen. Dies bedro­he nicht nur das Vor­sor­ge­prin­zip, son­dern auch die Wahl­frei­heit der Verbraucher.

Die Refe­ren­tin des Abends, Dipl. Agrar­in­ge­nieu­rin Bar­ba­ra End­raß, Bio­bäue­rin aus Ober­schwa­ben und seit vie­len Jah­ren aktiv im Bünd­nis gen­tech­nik­freie Land­wirt­schaft Baden-Würt­tem­berg, beleuch­te­te in ihrem Vor­trag die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen und die Gefah­ren einer Dere­gu­lie­rung. Sie erläu­ter­te die bestehen­den Sicher­heits­stan­dards in der Gen­tech­nik­ge­setz­ge­bung, die auf stren­gen Vor­schrif­ten beru­hen: Risi­ko­be­wer­tun­gen, Nach­weis­ver­fah­ren, Moni­to­ring, Rück­ver­folg­bar­keit und die Kenn­zeich­nungs­pflicht für Saat­gut sowie Lebens- und Fut­ter­mit­tel. Die­se Rege­lun­gen sei­en not­wen­dig, einen recht­li­chen wie auch ethi­schen Rah­men zu gewährleisten.

Die­se Stan­dards stö­ren jedoch die Geschäfts­in­ter­es­sen von Che­mie- und Saat­gut­kon­zer­nen, die zuneh­mend Druck auf die Poli­tik aus­üben, die Regeln zu lockern“, erklär­te End­raß. Der Vor­schlag der EU-Kom­mis­si­on aus dem Jahr 2023 zur Dere­gu­lie­rung des Gen­tech­nik­rechts ermög­li­che es, neue Gen­tech­ni­ken ohne stren­ge Prü­fun­gen auf den Markt zu bringen.

Die Bio­bäue­rin mach­te deutlich: 


„„Die Land­wirt­schaft darf nicht zum Instru­ment der Indus­trie und abhän­gig von die­ser wer­den. Die Paten­te sor­gen dafür, dass der freie Zugang zu Saat­gut und Gen­re­ser­ven gefähr­det wird. Ich möch­te auch in Zukunft gen­tech­nik­freie Lebens­mit­tel erzeu­gen und möch­te mir die­se Frei­heit nicht neh­men lassen.“”

Auch eine Umfra­ge zeig­te, dass 84% der Bürger*innen eine Kenn­zeich­nung von Gen­tech­nik in Lebens­mit­teln fordern.

In anschlie­ßen­der Dis­kus­si­on äußer­ten Vertreter*innen ver­schie­de­ner Orga­ni­sa­tio­nen ihre Besorg­nis. Ron­ja Zöls-Biber vom Bio­kreis e.V. warn­te vor der Gefahr für die Öko­land­wirt­schaft und beton­te, dass ohne kla­re Regeln kei­ne Rück­kehr mög­lich sei. Karl Hab­er­zettl vom BN kün­dig­te eine Kam­pa­gne an, um die Poli­tik durch öffent­li­che Unter­stüt­zung zu bewe­gen. Josef Schmid von der AbL erklär­te, dass die Ver­spre­chun­gen der Gen­tech­nik als Lösung für den Kli­ma­wan­del unrea­lis­tisch sei­en und dass tra­di­tio­nel­le Anbau­me­tho­den nicht gefähr­det wer­den dürften.Abschließend for­der­te End­raß die Teilnehmer*innen auf, sich aktiv ein­zu­brin­gen und die Poli­tik zum Han­deln zu bewe­gen, um eine Zukunft mit gen­tech­nik­frei­en Lebens­mit­teln zu sichern.

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