„Kuhli geht’s, Kuhli geht´s“. Mit leiser, aber bestimmter Stimme treibt er 60 Fleckviehkühe zurück in den Stall, eine Kuh nach der anderen folgt dem vertrauten Ruf von Biobauer Walter Dankesreiter. Die Kühe haben die laue Sommernacht dösend, wiederkäuend und grasend auf der Weide verbracht. Sie wirken zufrieden wie eine Horde Nachtschwärmer, die nach einem ereignisreichen Abend beschwingt ihren Heimweg antritt. Manche Kühe freuen sich über den Freilauf so sehr, erzählt Dankesreiter, dass sie Luftsprünge machen. Er ist froh, dass es ihnen gut geht, dass sie Weidegang haben und sich im Laufstall jederzeit bewegen können. Denn auch Kühe entwickeln Lebensfreude, wenn sie man sie lässt. Es ist gleich 6 Uhr und über der sanften Hügellandschaft rund um den Hofbauern-Hof in Otterskirchen, dem Wohn- und Arbeitsort von Walter Dankesreiter, erhebt sich die wärmende Morgensonne.
Dankesreiter ist hier ein bekannter Name. Der 55-jährige ist nicht nur Biobauer, sondern er mischt sich auch seit Jahren in das politische und gesellschaftliche Leben in der Region ein. Früher war er in der Landjugend engagiert, für die ÖDP beziehungsweise die ÜW sitzt er im Kreistag und Marktgemeinderat, für die Katholische Landvolkbewegung (KLB) im Bistum Passau ist er als Diözesanvorsitzender aktiv. Die Otterskirchener Pfarrgemeinde ist die Heimat für seinen Glauben und sein Christsein. Dankesreiter führt ein Leben zwischen Güllegrube, Gemeinderat und Gottesdienst. Walter Dankesreiter ist ein bescheidener und bodenständiger Mann, er ist gertenschlank und hat weißgraues Haar. Er redet wenig, sagt aber viel. Aufgewachsen ist er auf dem elterlichen Hof in Tiefenbach im Landkreis Passau. Nach seiner Heirat verschlug es ihn zwölf Kilometer weiter westlich nach Otterskirchen, wo seine Frau auch einen Hof bewirtschaftete, mit dem Ergebnis, dass fortan zwei Höfe bewirtschaftet wurden. Am Anfang auch mit Hilfe der rüstigen Eltern. Als Dankesreiters Vater ein Pflegefall wurde und als vor neun Jahren die Töchter seines verstorbenen Bruders Obhut in der Familie fanden, mussten schwere Zeiten gemeistert werden. “Aber es hat sich gelohnt, durchzuhalten”, betont Dankesreiter. Der Hof seiner Frau wurde bereits an Junior Michael, der eine Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister gemacht hat, übergeben — sehr zur Freude der gesamten Familie, denn die Landwirtschaft hat an diesem Flecken Erde im Norden Passaus eine lange Tradition. Es ist schon ein wenig länger her, da hat der Gemeindepfarrer die Familiengeschichte detailliert rekonstruiert und aufgeschrieben, sie reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert. „Michael kann und will das. Dass er da ist, ist Gold wert. Er ist nicht mehr wegzudenken“, findet Dankesreiter nur lobende Worte über seinen strohblonden Spross, der ein Abziehbild von ihm sein könnte. Sein älterer Sohn Sebastian arbeitet als im IT-Bereich einer Regensburger Firma. Beide Töchter sind in Ausbildung.
Die Gründe des Höfesterbens sind so facettenreich wie das Bauernleben selbst
Viele Menschen schätzen Dankesreiters freundliche, verbindliche Art, die vielleicht aus seiner Verwurzelung resultiert, am Ort und im Glauben an Jesus Christus. Mitunter zu unchristlichsten Tages- und Nachtzeiten schraubt er in seiner spärlichen Freizeit an defekten e‑Autos herum und bringt sie zum Laufen, ebenso wie sich selbst, wenn er mal wieder zu einem Marathon aufbricht. Seine persönliche Bestmarke gelang ihm vor 13 Jahren, die 42 Kilometer lief er in 2,48 Stunden. Einmal war er sogar 106 Kilometer am Stück auf den Beinen, elf Stunden hat er dafür gebraucht. Noch länger dauert meistens der Arbeitstag am Hofbauern-Hof. Als Biolandwirt braucht man eine Pferdelunge, das bäuerliche Leben ist bei Leibe kein Ponyhof. Und kein Tag ist gleich. Es gibt viel Ärger, Mühsal und Sorge über allerlei Widrigkeiten des Hoflebens, und sei es nur die neue Gülleverordnung oder Probleme mit dem Drahtwurm, der heuer den Mais umbringt. Wenn es menschlich einmal kriselt, muss die Arbeit trotzdem getan werden. Wenn man Dankesreiter beim Reden zuhört, was alles anfällt an Arbeit, an was alles zu denken ist, entsteht ein ungefährer Eindruck des Lebensgefühls des modernen Bauern, der medial mitunter als Buhmann herhalten muss und mitverantwortlich für allerlei Fehlentwicklungen gemacht wird, Stichwort Artenverlust und Klimawandel. Dabei gehört er selbst zu einer aussterbenden Spezies. Dankesreiter hat viele Landwirte in Otterskirchen gehen, viele Bauernhöfe sterben sehen. Sie haben aufgegeben, weil sie überfordert waren, weil kein Nachfolger in Sicht war, weil das Geschäft vor allem für die Kleinen ihrer Zunft immer unsicherer wird. Von der Bürokratie mal ganz zu schweigen. Es braucht ja teilweise ein Hochschulstudium, wenn nicht einen Doktorgrad in Agrarwirtschaft, um Schritt mit dem Verordnungswirrwarr halten, geschweige denn es verstehen können. Die Gründe des Höfesterbens sind so facettenreich wie das Bauernleben selbst. Gerade aktuell wird um die Ecke wieder ein alter Hof verkauft, in Makler-Prosa auf einem Online-Portal als „Landwirtschaftliches Anwesen“ angepriesen. 24 Hektar Grund nähe Passau für 730.000 Euro. Recht viel Landwirtschaft wird es dort aber sicher nicht mehr geben. Andererseits: Es gibt auch viele Vorzüge und tröstliche Momente im Bauersleben, das wird bei den Dankesreiters deutlich. Es gibt Tiefe, Erhabenheit und manchmal sogar Spiritualität zu entdecken, im Zusammenspiel von Mensch und Tier, im Werden und Vergehen der Dinge und in den Kreisläufen der Natur. Den würzigen Duft einer frisch gemähten Wiese zu riechen, die Genugtuung nach einem vollbrachten Tagwerk zu empfinden, solche psychischen oder seelischen Zustände kennen die Büro- und Fabrikarbeiter dieser Nation meistens nur aus Erzählungen. Das spendet Kraft und Zuversicht. Ein Aufgeben wird es für Walter Dankesreiter deswegen nicht geben. Trotz aller Probleme ist Bauer nach wie vor sein Traumberuf: „Bauer sein, ist für mich das größte.“
Jeden Morgen werden die Kühe gemolken und die Liegenboxen gesäubert. Der runderneuerte, luftige und von Sohn Michael geplante Stall ist praktisch und modern eingerichtet. Zwei mal täglich werden die Kühe im Melkstand gemolken. Hier am Hof sucht man vergeblich nach dem neuesten Technik-Schnickschnack, wie Roboter, die jede Kuh beim Namen kennen, gekonnt durch logistisch perfekt angelegte Milchstraßen führen und vollautomatisiert abmelken. Hier am Hof legt man noch selbst die Hand an. Alles andere wäre viel zu teuer und würde irgendwie auch nicht hierher passen, in dieses ursprüngliche Bauern-Kleinod im Zentrum von Otterskirchen. Roboter sind für Dankesreiter keine agrartechnische Sensation, sie sind vor allem ein Symbol für ein krankhaftes Rationalisierungsstreben. Er selbst möchte nicht komplett hineinstolpern in die gefährliche Spirale des „Wachsens oder Weichens“, wie er sagt. In die Falle des Immer größer und immer mehr, auch Biohöfe sind davor nicht gefeit. Dankesreiters Betrieb hatte vor 10 Jahren noch 35 Kühe, inzwischen sind es 65 und damit um einiges mehr als der bayrische Durchschnitt. Nebenerwerbsbetriebe halten meistens weniger Tiere, Haupterwerbsbetriebe umso mehr. Inzwischen gibt es viele Betriebe auch in Bayern mit mehr als hundert Kühen. Mehr noch: Geht es nach so manchem Agrarvisionär, müsste Dankesreiter, der heute 60 Kühe hält und damit deutlich mehr als der bayerische Durchschnittsbauer, eines Tages 500 Kühe besitzen, um wirtschaftlich zu bleiben. Diese Entwicklung findet Walter Dankesreiter nicht gut. Die Annahme hinter diesem Expansionsgedanken ist, dass nur große Betriebe Kosten senken und in globalen Märkten überleben können. Dankesreiter ist ein erklärter Gegner dieser kapitalistischen Marktlogik, für die Landwirtschaft lediglich Produktion ist. Was wäre die Alternative? „Sinnvoll wären viele kleine Hofstrukturen, mit der Aussicht, von der eigenen Landwirtschaft leben zu können“, betont er und schiebt nach: „Die Zukunft der Landwirtschaft ist für mich biologisch.“ Denn biologisch sei schöpfungsbewahrend, langlebig, besser für Mensch, Tier und Natur. Frei nach dem Motto: Bebauen, bewirtschaften, aber bewahren.
„Öko“ ist im Gegensatz zu früher kein Schimpfwort mehr
1982 hat er die Weichen in Richtung Ökohof gestellt und einen geschlossenen Betriebskreislauf geschaffen: Mit den Flächen, die er hat, füttert er das Vieh und mit Mist und Gülle, die entsteht, versorgt er die Flächen. Dankesreiter kauft lediglich kohlensauren Kalk respektive Steinmehl zu, als Beimischung zur Gülle, um die Mineralien zu ersetzen, die dem Boden entzogen worden sind und die Versauerung des Bodens zu verhindern. Im Ackerbau gelingt es ihm, trotz eines relativ hohen Anteils an Wildkräutern, gute Erträge zu erzielen. Niemals hat er diesen Schritt bereut. Dankesreiter ist mit dem Wechsel der Wirtschaftsweise dem konventionellen Hamsterrad entkommen, mit der Ausbringung von Kunstdüngern und Spritzmitteln, mit dem ständigen Wechsel aus Produktion, Überangebot, daraus resultierendem Preisverfall, noch mehr Produktion und Düngereinsatz. Für ihn treibt die konventionelle Landwirtschaft in die falsche Richtung: „Sie ist einfach zu wenig nachhaltig.“ Er sagt das im Brustton der Überzeugung, aber in dem Wissen, dass das nicht alle Bauern so sehen wie er — nur ca. zehn Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern arbeiten biologisch. Umso mehr wirbt er dafür, dass noch mehr konventionelle Landwirte dieses Konzept ausprobieren. Was Dankesreiter Hoffnung macht, sind die Zeichen der Zeit. „Öko“ ist im Gegensatz zu früher kein Schimpfwort mehr, sondern gesellschaftlich salonfähig, gerade bei jungen, gut ausgebildeten Menschen. Im Landkreis Passau gibt es ein paar kluge Initiativen, wie den Verein „ebbsguads“, eine Art Online-Händler für regionale Bioerzeugnisse. Der Landkreis hat auch eine Referentin für das Thema Ökomodell-Region beschäftigt, die sensibilisieren, informieren und überzeugen soll.
Wieso springen trotzdem nicht mehr Bauern auf den Ökozug auf? Für manche Branchenexperten gibt es ja eine Art Landwirte-Dilemma. Wirtschaften die Bauern so, dass sie überleben können, verlieren sie in weiten Teilen der Bevölkerung an Wertschätzung. Wirtschaften sie so, wie es ein Großteil der Bevölkerung erwartet, biologisch und regional, dann haben sie auf dem Markt eine schlechte Position, weil bisweilen Vermarktungsmöglichkeiten fehlen und keine angemessenen Preise für die Erzeugnisse gezahlt werden. Und tatsächlich ist die Realität, dass wir von einem fairen und umweltfreundlichen Lebensmittelsystem, nach dem Motto „Vom Hof auf den Tisch“, noch weit entfernt sind. Das Ergebnis: gegenseitige Schuldzuweisungen und Bauernproteste, so wie kürzlich, als sich mehrere Bauern vor einem SPD-Abgeordnetenbüro in Passau versammelt haben. „Das muss aufhören“, fordert Dankesreiter. Er selbst ist ja ein Positivbeispiel dafür, dass Bio als Konzept aufgehen kann.
Mann kann leben als Bio-Landwirt, auch wenn die Familie hart dafür arbeiten muss, wie auf jedem Bauernhof. Die Dankesreiters bilden da keine Ausnahme. „Wir können uns nicht beschweren“, betont Dankesreiter. Von der Molkerei gibt es aktuell 50 Cent für den Liter Biomilch, auch wenn der Preis durchaus schwanken kann. Die Direktvermarktung ab Hof kostet 80 Cent. Oft fahren ortsansässige Kinder mit dem Rad vorbei und holen die Milch mit Flaschen und Kannen ab. Der Milchverkauf bringt mit weitem Abstand die meisten Einnahmen, dazu kommt die Tiervermarktung, vom Schlachter gibt es stabile drei bis vier Euro pro Kilo pro Kuh. Gut für die Gewinne der Ökobetriebe: der Bioaufschlag von 50 Cent pro Kilo. Auf Dankesreiters Betrieb in Tiefenbach wird vor allem Nachzucht und Mastvieh und Speisegetreide erzeugt. Auch der Sonnenstrom, den Dankesreiter verkauft, ist ein gutes Einkommen. Außerdem arbeitet er für den Landschaftspflegeverband und mäht Streuwiesen. Schließlich sind da noch die staatlichen Prämien wie die Ausgleichzulage, die Öko‑, Grund- und die Weideprämie, die aber insgesamt weniger ins Gewicht fallen. In anderen Betrieben machen diese Einnahmen aber einen Großteil ihres Einkommens aus — für Dankesreiter ein ungerechtes System: “Die kleinen Betriebe müssen mehr erhalten, damit sie weitermachen. Die großen Betriebe muss man stutzen, damit sie nicht noch größer werden. Und das Wichtigste: Eine Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ökolandbau. Das wäre für mich das richtige System für Direktzahlungen an die Landwirte.“ Den Einnahmen stehen allerlei Kosten gegenüber. Es gibt immer etwas zu tun am Hof, was Geld verschlingt, sei es für Reparaturen oder Ausbesserungsarbeiten. Der Wasserverbrauch ist immens. Zu Spitzenzeiten säuft jede Kuh täglich bis zu 120 Liter. Und immerzu muss investiert werden: in Maschinen, Personal und Infrastruktur.
Kennzeichen von “Bio”: Der sorgsame Umgang mit dem Leben und Lebendigem
Und trotzdem: „Bio“ ist für Dankesreiter die bessere Wirtschaftsweise, weil sie nicht nur profitabel sein kann, sondern nebenbei auch enkelverträglich ist – auch nachfolgende Generationen können gut von und mit ihr leben. Es ist ja gleichzeitig ein bäuerlicher und christlicher Urgedanke, dass sorgfältig mit dem übernommenen Gut der Vorfahren umgegangen wird, in dem stetigen Bestreben, ihn in möglichst gleichem oder besseren Zustand weiterzugeben. In diesem Geiste möchte er seinen Hof in Tiefenbach seinem Filius weitergeben, der genau wie seine Eltern, beide Höfe bewirtschaften möchte. Es gibt da ein Bibelzitat, an das Walter Dankesreiter manchmal denken muss, weil es in Veröffentlichungen der Katholischen Landvolkbewegung vorkommt und weil es ihn direkt in seiner Eigenschaft als Bauer anspricht und herausfordert: “Macht euch die Erde untertan”, sprach Gott zum Menschen in einer der beiden biblischen Schöpfungsgeschichten. Für ihn ist dieses Zitat kein Freibrief für eine grenzenlose Ausbeutung der Ressourcen. Im Gegenteil: „Der Herrgott hat uns die Erde nur geliehen, wir sind praktisch ihr Gärtner.“ Seine Art, das Land zu bewirtschaften, wirkt im christlichen Geist. Sie drückt sich aus im sorgsamen Umgang mit dem Leben und Lebendigem, mit Mensch, Erde und Tier. Wir leben ja in Zeiten, in denen Embryonen transferiert und die beste Kuh mit dem besten Stier gekreuzt werden, um den Ertrag zu steigern – für Dankesreiter ist genau das kein Ausweis von Schöpfungsverantwortung. Ob Artenvielfalt, Ressourcenschutz oder Klimawandel, mehr staatliche Lenkung wird nötig sein, um nennenswerte Fortschritte in allen Bereichen zu erzielen. Dankesreiter nennt es Sozialpolitik im Sinne von Mensch- und Tierwohl gegen Wachstum um jeden Preis. Er fordert mehr staatliche Honorierung für Biobauern, etwa durch reformierte Direktzahlungen. Und er regt eine Größenbremse als agrarpolitisches Instrument gegen den Preiskampf an, der erwiesener Maßen alle Marktteilnehmer zermürbt. „Dann wäre es nicht mehr möglich, dass man billig auf Masse produziert“, argumentiert er. Es brauche aber auch Lieferkettenvereinbarungen, für Fairness entlang der Wertschöpfungskette, auch bei Importen und Exporten. Es geht um das große Ganze.
Dankesreiter hat vor Jahren, es muss noch während seiner landwirtschaftlichen Ausbildung gewesen sein, an einem Wettkampf im Bereich Pflanzenbestimmung teilgenommen. Dass er ihn auch gewonnen hat, wird beim Weiderundgang, den er einmal pro Woche macht, mehr als deutlich. Weißklee, Schafgarbe, Labkraut, Taubnessel, Rotklee, Spitzwegerich, Knabenkräuter, Pippau, Hahnenfuß, Hornklee – solches Gewächs kennt er aus dem Effeff. Er ist froh darüber, dass zum Teil vom Aussterben bedrohte Pflanzen hier nicht dem Gifttod geweiht sind. Heuschrecken, Hummeln, Käfer, Schmetterlinge und Wildbienen sind auf dieser Wiese ebenso daheim wie viele Vogelarten. Jeder profitiert von ihr. „Die Natur ist ein lebendiges System, das zu schützen ist. Alles hängt mit allem zusammen“, sagt Dankesreiter.