Die 34. Bildungs‑, Begegnungs- und Besinnungsreise der KLB – Passau führte in die Rheinland/Pfalz und Koblenz.
41 Reiseteilnehmer hatten am Pfingstmontag eine kurze Nacht, doch die Freude auf ein Wiedersehen war sehr groß. Die Gruppe besuchte am ersten Tag Europas größtes Freiluftinhalatorium Salinental in Bad Kreuznach. 1,1 km lange Gradierwerke, an denen das Solewasser an Schwarzdornhecken herunterrieseln luden zur Wohltat für Lunge und Haut ein. In Vallendar oberhalb von Koblenz war die Gruppe untergebracht.
Am nächsten Tag drehte sich alles um das Wasser, angefangen beim Morgenlob, bis zur großen Burgenrundfahrt auf dem Rhein und anschließendem Besuch des höchstens Kaltwassergeysirs der Erde bei Andernach. Eigentlich hätte er eine Ausbruchshöhe von 60m, aber an regnerischen Tagen bildet sich weniger Kohlendioxidgas. Die erreichten 40 m waren aber auch sehr imposant.
Den Begriff „Kowelenzer Schängelsche“ lernte die Gruppe bei der Stadtführung in Koblenz kennen. Jeder, der in Koblenz geboren ist, darf sich so nennen, er hat seinen Ursprung aus der französischen Besatzungszeit. Das Schängellied dazu lernen alle Kinder in der Schule. Die 2000 Jahre alte Stadt gehört zum Teil zum UNESCO Welterbe. Miteingeschlossen das Deutsche Eck, mit dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I., an der Mündung der Mosel in den Rhein. Seit der Bundesgartenschau 2011 gibt es über den Rhein eine Seilbahn zur Festung Ehrenbreitstein, die pro Stunde 7600 Menschen befördern kann.
Durch die romanische Basilika St. Kastor aus dem 9. Jahrhundert führte uns der Theol. Kalle Grundmann, bekannt durch SWR-Radio. Die Gruppe erfuhr zudem viel über die Zeit der Napoleonischen Kriege, konnte aber auch Auslegungen aus der Bibel mitnehmen.
Der Tag wurde mit einer Busfahrt, einige auch mit der Gondelfahrt über dem Rhein, auf die Festung Ehrenbreitstein abgeschlossen. Trotz Regen konnten die Reiseteilnehmer von der Aussichtsplattform „Rhein-Mosel-Blick“ aus, auf Koblenz schauen.
Nach dem gemütlichen Beisammensein am Abend mit Gesang, Einlagen und Tänzen ging es am vierten Tag nach dem täglichen Morgenlob zur Abtei Maria Laach.
Das sechstürmige Laacher Münster, gilt als eines der schönsten Denkmäler der romanischen Baukunst in Deutschland. Eine „mediale Klosterführung“ umriss die wichtigsten geschichtlichen und aktuellen Infos, da in der Basilika keine Führung erlaubt ist. Zu einem gemeinsamen Gebet mit Liedern lud die Reisebegleitung ein.
Bleibende Eindrücke hinterlässt der Archehof bei Horperath. Das Ehepaar Strüning wollte nach Eintritt ich die Rente nicht einfach „vor dem Fernseher verrosten“, sie erwarben ein Grundstück, bauten sich ein Haus und legte sich alte, gefährdete Haustierrassen zu, um diese nach den Vorlagen des ökologischen Landbaus zu erhalten. Hier werden Puten, Enten, Waliser Schwarzhalsziegen und Hühner z. B. der schöne „Westfälische Totleger“ das sogenannte „Arme-Leute-Huhn“ gezüchtet, diese legen Eier, bis sie tot umfallen. Im großen Gemüsegarten, der nur mit dem „Sauzahn“ gelockert wird, gibt es viele vom Aussterben bedrohte Wild- und Kulturpflanzen. Großes Interesse fand die alte Tomatensorte „Herzgespann“. Das Ehepaar leistet einen großen Beitrag zur Biodiversität und gibt ihr Wissen weiter.
Auf der Heimreise besuchte die Reisegruppe die Gärtnerei Strickler in Alzey, mit ihrem gesamten Sortiment für einen Naturgarten. Die Pflanzen sind an unsere klimatischen Verhältnisse angepasst und führen zu einer lebendigen Vielfalt, die nicht nur Amseln und Honigbienen in den Garten locken, sondern durch das Pflanzkonzept die Lebensgrundlage für viele heimische Tiere wiederherstellt. Naturgärten sind lebendig und nützen gleichzeitig dem Menschen im Beobachten, Hören, Riechen und Schmecken.
Diese KLB-Reise war wieder gekrönt von einem liebevollen Umgang und einer sehr guten Gemeinschaft. Großes Verständnis und kein Murren, weil das Mittagessen sehr lange und die gesamte Heimreise wegen der Staus fast 15 Stunden dauerte.
Die Teilnehmer bedankten sich bei der geschätzten Reisebegleitung Theresia Göppinger für die hervorragende Reise und beim beliebten Busfahrer Anton Keneder für die erstklassige Fahrt. Die beiden konnten sich von den begeisterten und glücklichen Frauen und Männern nach dem Spruch von Augustinus Aurelius „Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon“ verabschieden.