Die KLB in Südtirol: Viel Sonne und Spiritualität

P. R. am 24.09.2020

Jochtal KLB

Rückblick auf drei Tage Bildung, Begegnung und Besinnung - mit der KLB in Südtirol.

Es blieb span­nend bis zuletzt, sol­len, kön­nen, dür­fen“ wir die Rei­se unter­neh­men, nach­dem wir wegen der Pan­de­mie die 5‑tägige Rei­se ins Rhein­land schon absa­gen muss­ten. 27 Rei­se­teil­neh­mer wag­ten es und mach­ten sich nach dem Rei­se­se­gen mit Mas­ke im Bus, bei den Füh­run­gen und auf den öffent­li­chen Plät­zen ohne Min­dest­ab­stand auf den Weg nach Südtirol. 

Bei herr­li­chem Wet­ter, das uns alle drei Tage bescher­te, kamen wir am Joch­tal an und fuh­ren mit der Gon­del auf 2000m Höhe zur schöns­ten Ski­hüt­te Süd­ti­rols. Nach dem Mit­tag­essen konn­te nach­mit­tags auf dem Hoch­pla­teau die Fern­sicht ins Eisack‑, Pus­ter­tal und den Dolo­mi­ten genos­sen wer­den. Die Fahrt ging wei­ter nach Bri­xen zur Unter­kunft, in die neu reno­vier­te Cusa­nus Akademie. 

Am zwei­ten Tag, nach dem täg­li­chen Mor­gen­lob, durch­fuh­ren wir das Eisack­tal Rich­tung Bozen, auf Klo­ben­stein (1150m) vor­bei an Wein­ber­gen und Obst­plan­ta­gen und besuch­ten den Ober­wei­dach­er­hof von Ste­fan Rot­ten­stei­ner mit sei­nen Wagy­ur­in­dern. Mit sei­nen 28 Jah­ren gehört er zu den jüngs­ten Rin­der­züch­tern Euro­pas und zählt zu den erfah­rens­ten Wagy­züch­tern im deutsch­spra­chi­gen Raum. 2014 kam dort via Embryo­trans­fer sein ers­tes rein­ras­si­ges Wagyu-Kalb zur Welt. Er zählt zwi­schen­zeit­lich 60 Rin­der, die er teil­wei­se auch auf einem wei­te­ren Hof am Gar­da­see gra­sen lässt. Zucht, Hal­tung und Füt­te­rung sind sehr auf­wen­dig und die Hal­tung dau­ert län­ger, dafür bekommt man ein Fleisch mit sehr fein ver­teil­ter Mar­mo­rie­rung, viel zar­ter und geschmack­vol­ler als jedes ande­re Fleisch. Es gehört zu den teu­ers­ten Gour­met­pro­duk­ten der Welt. Dass es den Rin­dern gut geht, sieht man am glän­zen­den Fell und an der Ausgeglichenheit! 

Anschlie­ßend besuch­ten wir Bozen, die schö­ne Lan­des­haupt­stadt Süd­ti­rols mit sei­nen über 100 000 Ein­woh­nern. Durch ihre Kes­sel­la­ge herrscht hier fast medi­ter­ra­nes Kli­ma. Unser Stadt­füh­rer Ste­fan Renz­ler ver­stand es aus­ge­zeich­net, Geschich­te, Lebens­wei­se im Mit­tel­al­ter, aber auch reli­giö­se Zusam­men­hän­ge kurz­wei­lig und frisch zu erklä­ren. Bozen gilt auch als wich­ti­ger Begeg­nungs­ort zwi­schen dem deutsch- und dem ita­lie­nisch­spra­chi­gen Kul­tur- und Wirtschaftsraum.

Nach einer Zeit der frei­en Ver­fü­gung für die Rei­se­teil­neh­mer ging es wie­der zurück nach Bri­xen. Am Abend saßen wir noch gemüt­lich bei­sam­men, nicht wie gewohnt mit Sin­gen und Tan­zen, son­dern ganz ruhig mit Urlaubs­fo­tos von der Rei­se­be­glei­tung über die Meck­len­bur­gi­schen Seen­plat­te, das Ziel der Fahrt 2021. Mit schö­nen Wit­zen und Geschich­ten konn­ten wir mal wie­der rich­tig lachen, aber auch Bei­trä­ge der Teil­neh­mer zu Umwelt­schutz kamen zur Sprache. 

Am letz­ten Tag führ­te die Rei­se zur Fes­tung Fran­zens­fes­te im Eisack­tal. Sie wur­de 18331838 von Kai­ser Fer­di­nand I erbaut und soll­te die wich­ti­ge Ver­kehrs­ver­bin­dung durch das Eisack­tal über den Bren­ner nach Nor­den sichern. Das Bau­werk blieb jedoch unvoll­endet und wur­de auch nie in krie­ge­ri­sche Ereig­nis­se verwickelt. 

Seit eini­gen Jah­ren kann sie besucht wer­den. In zwei Grup­pen erspür­ten wir die Geschich­te. Sahen die unter­ir­di­schen Gän­ge mit Küche, Räu­me der Schieß­schar­ten für die Kano­nen, die Schlaf­räu­me für 60 Per­so­nen, aber auch, wer 451 Stu­fen, ohne Absatz zur hohen Fes­tung hoch­ging, die herr­li­che Aus­sicht über den Fran­zens­fes­ter Stau­see, den Eisack­tal von Ster­zing bis Brixen. 

Es blieb auch noch Zeit, die Aus­stel­lung vom Bau des Bren­ner­ba­sis­tun­nels bei der Fes­te zu besu­chen. Er wird ent­lang der Ach­se Mün­chen – Vero­na zwi­schen Inns­bruck und Fran­zens­fes­te die Alpen unter­que­ren und somit mit 64 km die längs­te unter­ir­di­sche Eisen­bahn­ver­bin­dung der Welt wer­den. Fahrt­zeit von Inns­bruck nach Süd­ti­rol: 25 Minu­ten. Die Bau­ar­bei­ten sol­len Ende 2028 abge­schlos­sen sein. Die Aus­stel­lung zeigt die Bau­wei­se von Spren­gen und Boh­ren in den Berg aber auch Siche­rung und wei­te­re Arbeits­schrit­te. Die Kos­ten wur­den bis 12 Mrd Euro veranschlagt. 

Nach dem Mit­tag­essen in Ster­zing, genos­sen wir die Gas­sen mit sei­nen Häu­sern aus der spä­ten Gotik und der Renais­sance, mit sei­nen schat­ti­gen Lau­ben­gän­gen und den schö­nen Gast­haus­schil­dern. Auf dem Weg nach Hau­se leg­ten wir noch eine Kaf­fee­pau­se auf dem Park­platz vor der Karls­kir­che (an der Auto­bahn bei Vol­ders) ein, sie gilt als eine der schöns­ten Roko­ko­bau­ten Tirols 

Die Rei­se­teil­neh­mer bedank­ten sich beim belieb­ten, her­vor­ra­gen­den Bus­fah­rer und KLB-Mit­glied Toni Kene­der und bei The­re­sia Göp­pin­g­er für die gewohnt zufrie­de­ne, umsich­ti­ge, gelun­ge­ne Rei­se­be­glei­tung und wün­schen sich, dass 2021 wie­der zwei Fahr­ten ange­bo­ten wer­den. Wir durf­ten wie­der in einer sehr guten Gemein­schaft und gutem Geist unter­wegs sein, mit dem Segen Got­tes und guten Wün­schen trenn­ten wir uns und hof­fen, dass wir 2021 wie­der zusam­men rei­sen können. 

The­re­sia Göp­pin­g­er, KLB-Bildungsreferentin

6
5
4
3
2

Weitere Nachrichten

Banner 2608475 1280
17.04.2024

Verein(t) in Europa!

Von heute bis zur Europawahl am 09. Juni 2024 veröffentlichen die Verbände in der Diözese Passau in den…

DSCN0096
19.03.2024

Einkehrtag zum Thema "Dankbar werden" im Kloster Thyrnau

Zum traditionellen Einkehrtag zur Fastenzeit der Kath. Landvolkbewegung KLB Passau und der Kath.…

IMG 20240317 131239
18.03.2024

16. Bauernwallfahrt in Altötting

Für bäuerliche Landwirtschaft, Bewahrung der Schöpfung, Frieden und gesundes Essen für alle kamen am 17. März…

IMG 20240312 143329
13.03.2024

Kleinbäuerin aus Kolumbien besucht den Höfler Hof

Jedes Jahr lädt Misereor zur Fastenaktion Gäste aus dem Partnerland nach Deutschland ein, im Bistum Passau…