KLB fordert faire Preise für die Landwirte!

P. R. am 01.02.2021

Vorstandssitzung 5 6 2020

ZdK, KLB und KLJB unterstützen die Ziele des Agrarmarktstrukturgesetzes.

Das Zen­tral­ko­mi­tee der deut­schen Katho­li­ken (ZdK), die katho­li­sche Land­volk­be­we­gung (KLB) und die Katho­li­sche Land­ju­gend­be­we­gung Deutsch­lands (KLJB) unter­stüt­zen eine Ände­rung des Agrar­markt­struk­tur­ge­set­zes, über das heu­te in einer ers­ten Lesung im Deut­schen Bun­des­tag bera­ten wird. Anlass ist die Über­füh­rung einer EU-Richt­li­nie in natio­na­les Recht, die erst­mals einen EU-weit ein­heit­li­chen Min­dest­schutz zur Bekämp­fung von unlau­te­ren Han­dels­prak­ti­ken in der Agrar- und Lebens­mit­tel­lie­fer­ket­te vorsieht. 

Das heu­te in ers­ter Lesung bera­te­ne Agrar­markt­struk­tur­ge­setz bie­tet die gro­ße Chan­ce, die Land­wir­tin­nen und Land­wir­te in der Lie­fer­ket­te gegen­über dem Ein­zel­han­del zu stär­ken und fai­re Prei­se für die Land­wir­tin­nen und Land­wir­te zu erzie­len. Die­ses Ziel unter­stüt­zen wir aus­drück­lich“, unter­streicht Dr. Bar­ba­ra Hendricks, ZdK-Spre­che­rin für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und glo­ba­le Ver­ant­wor­tung. Die Blo­cka­den der Ver­tei­ler­zen­tren des Lebens­mit­tel­ein­zel­han­dels durch Land­wir­tin­nen und Land­wir­te in den letz­ten Wochen sowie auch die gest­ri­gen Demons­tra­tio­nen in Ber­lin zei­gen, welch hohem finan­zi­el­len und gesell­schaft­li­chen Druck die Land­wirt­schaft heu­te aus­ge­setzt ist. So hat sich ins­be­son­de­re das Höfester­ben durch die immer wei­ter fal­len­den Prei­se noch wei­ter beschleu­nigt und erreicht eine neue, sehr kri­ti­sche Dimen­si­on“, so Hendricks weiter. 

Vie­le Land­wir­tin­nen und Land­wir­te haben das Gefühl, in der gesell­schaft­li­chen Dis­kus­si­on rund um die Zukunft einer nach­hal­ti­gen Land­wirt­schaft nicht nur rich­tig gehört, son­dern auch ver­ur­teilt zu wer­den. Eine gesam­te Bran­che der Umwelt­ver­schmut­zung und Kli­ma­sün­de zu bezich­ti­gen, ist in der Dis­kus­si­on nicht ziel­füh­rend. Dabei müs­sen die Leis­tun­gen im Bereich Umwelt‑, Kli­ma- und Tier­schutz bes­ser aner­kannt und hono­riert wer­den“, stellt KLJB-Bun­des­vor­sit­zen­de Danie­la Ordow­ski (KLJB) klar. 

Der Umbau hin zu einer kli­ma­freund­li­chen Land­wirt­schaft und zu einer art­ge­rech­ten Tier­hal­tung erfor­dert von uns allen Anstren­gun­gen. Eine nach­hal­ti­ge Land­wirt­schaft ist ohne fai­re Prei­se für die Land­wir­tin­nen und Land­wir­te nicht zu haben. Dabei ist die Lie­fer- und Ver­ar­bei­tungs­ket­te land­wirt­schaft­li­cher Pro­duk­te genau­so in der Ver­ant­wor­tung wie die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher. Land­wir­tin­nen und Land­wir­te müs­sen vor den oft prak­ti­zier­ten unlau­te­ren Han­dels­prak­ti­ken des Lebens­mit­tel­ein­zel­han­dels gegen­über den Pro­du­zen­tin­nen und Pro­du­zen­ten geschützt wer­den“, unter­streicht KLB-Bun­des­vor­sit­zen­de Nico­le Pod­lin­ski. Mit der Ein­füh­rung der EU-Richt­li­nie in natio­na­les Recht, erhof­fen wir uns hier einen kla­ren Sys­tem­wech­sel und eine kla­re poli­ti­sche Wei­chen­stel­lung.“ Denn, obwohl Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher regis­trie­ren, dass Lebens­mit­tel­prei­se stei­gen, kom­me davon fast nichts bei den Land­wir­tin­nen und Land­wir­te an. In der Lie­fer- und Ver­ar­bei­tungs­ket­te wer­den Kos­ten­stei­ge­run­gen oft durch den Preis­druck auf die Land­wir­tin­nen und Land­wir­te als Urer­zeu­ge­rin­nen und Urer­zeu­ger“ wei­ter­ge­ge­ben. Lock­an­ge­bo­te und unlau­te­re Han­dels­prak­ti­ken gegen­über der Land­wirt­schaft müss­ten der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren. Wir for­dern daher den Lebens­mit­tel­ein­zel­han­del auf, Lebens­mit­tel und Fleisch­pro­duk­te nicht unter Ein­stands­prei­sen zu ver­kau­fen“, appel­liert Podlinski.

Eine land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­on, die ihre Pro­duk­te unter Wert ver­kau­fen muss, ist mit einer nach­hal­tig- und zukunfts­ori­en­tier­ten Land­wirt­schaft im Sin­ne des Pari­ser Kli­ma­ab­kom­mens nicht ver­ein­bar. Die bäu­er­li­chen Fami­li­en­be­trie­be brau­chen ein men­schen­wür­di­ges und siche­res Ein­kom­men, um die Zukunft der Land­wirt­schaft aktiv mit­ge­stal­ten zu kön­nen“, so Ordow­ski. Hier gilt unse­re vol­le Soli­da­ri­tät den Land­wir­tin­nen und Landwirten.“

Weitere Nachrichten

Grabgestaltung Ringelai
07.11.2024

ökologisch-nachhaltige Grabgestaltung in Ringelai

Ökosoziale Transformation auf Friedhofsflächen: Schaugrab in Ringelai als nachhaltiges Beispiel Im Rahmen des…

Austauschtreffen KLJB 2024
20.06.2024

Austauschtreffen mit der KLJB

Im kultigen Kirchenwirt in Pfarrkirchen hat sich die Vorstandschaft des Diözesanverbandes der KLB am 12. Juni…

IMG 20240508 184344
24.05.2024

Maiandacht: Wasser - Quelle des Lebens am Innufer

Am 8. Mai fand wieder eine Maiandacht statt, die sich wie in den vergangenen Jahren einem besonderen Motto…