Durch die derzeitige Situation waren der Einladung nur wenige Zuhörerinnen und ein Zuhörer gefolgt, sie alle aber wurden von Frau Dr. Elfriede Schließleder aus Wurmannsquick mit ihren Referat mit dem vielversprechenden Thema: “Welche Kirche wünschen sich unsere Töchter und Enkelinnen” mit einer Vielzahl an Gedanken, Informationen und Ausführungen in den Bann gezogen.
Theresia Nüßlein von der Kreisvorstandschaft der Kath. Landvolkbewegung freute sich sichtlich, die stellvertretende Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern in Kirchberg begrüßen zu können. Unter den Zuhörerinnen befand sich auch die dritte Bürgermeisterin Frau Christa Kick, der ebenfalls ein herzlicher Gruß galt.
Frau Dr. Schließleder stieg sofort in ihr charismatisches Referat ein mit provozierenden Fragen wie: “Kann ich mir überhaupt eine Kirche wünschen” oder “Wünscht sich die heutige Generation eigentlich noch eine Kirche oder haben sich Kinder/Töchter / Enkelinnen nicht schon längst von ihr verabschiedet?“, „Gibt es eigentlich Platz für kluge Frauen in der Kirche?“ Statistiken zeigen, dass viele traditionelle Formen kirchlichen Lebens wie die sonntägliche Kirchenpflicht, die österliche Beichte, das Gebet in der Familie, der Empfang der Sakramente sehr stark an Bedeutung verloren haben. Doch die Sehnsucht nach Gott, nach Glauben die bleibe — auch in der jungen Generation. Und hier beginne die wichtige Aufgabe der Kirche, den wertvollen Schatz, den sie berge, in die Gegenwart und Zukunft zu übertragen, damit die Menschen sich darin wiederfinden könnten.
Gerade bezüglich der Rolle der Frauen in der Kirche nannte die Referentin dann mit Lydia, Phoebe und Priska Beispiele für wichtige Frauen am Anfang des Christentums. Anschließend sprach sie verschiedene Stationen in der jüngeren Kirchengeschichte an, bei denen die Notwendigkeit einer partnerschaftlichen gleichberechtigten Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen in der Kirche thematisiert und gefordert wurde. Frauen können alles, außer eben sakramental geweiht zu sein und in Zeiten der Gleichberechtigung entscheiden Frauen mit über die Lösungswege für die Kirche der Zukunft.
Das war das Stichwort für die Referentin den “Synodalen Weg” zu erläutern und die anwesenden Frauen in ihren Ämtern und in der Gesellschaft zu ermutigen, diesen Weg für eine Kirche der Zukunft mit zu tragen und sich vor Ort als Christinnen dafür einzusetzen.
Für den lebendigen und engagierten Vortrag, der viele Denkanstöße mitgegeben hatte, bedankte sich Petra Führer vom Frauenbund Kirchberg herzlich mit einem Glas Honig bei der Referentin.
Text und Fotos: Theresia Nüßlein
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