Er ist hochdekoriert, die Liste seiner Auszeichnungen ist ellenlang. Er ist Träger des Goldenen Verdienstkreuzes der Republik Polen, des Goldenen Verdienstkreuzes von Ungarn, der „Niklaus-und-Dorothea-von-Flüe-Medaille” der KLB Bayern, um nur ein paar wenige zu nennen. Die Rede ist von Sepp Rottenaicher, der lange Jahre Umwelt- und Landvolkreferent in der Diözese Passau war. Und als solcher war er auch der selbsterklärte Ziehvater der aktuellen Diözesanvorsitzenden Franziska Rauschecker, die sagt: „Ohne den Sepp gäb´s mich nicht in der KLB.“ Rottenaicher hatte die junge Dorfhelferin Franziska Rauschecker vor 20 Jahren für die Mitarbeit im Diözesanvorstand gewinnen können, wobei sie zunächst eigentlich als Frau für die „zweite Reihe“ fungieren sollte. Die Rolle der Frontfrau fiel ihr dann aber trotzdem schnell zu, aus Gründen, die die beiden beim gemeinsamen Wiedersehen auf Sepp Rottenaichers Biobauernhof in der Gemeinde Halsbach nicht mehr ganz genau rekonstruieren konnten. Nur so viel ist sicher: Dieser personelle Schachzug gereichte der Entwicklung der KLB nicht zum Nachteil.
Die KLB ist heute eine Aktions- und Bildungsgemeinschaft, die viel bewegt und trotz Corona-Krise handlungsfähig bleibt. Am Programm für die nächsten Frauenoasentage wird aktuell ebenso fleißig gewerkelt wie an der Bildungs- und Besinnungsfahrt nach Südtirol Mitte September. Im November ist eine extern moderierte Klausur des Diözesanvorstands geplant, um die Weichen für die Zukunft der Verbandsarbeit zu stellen. Sepp Rottenaicher, seit 73 Jahren katholischer Christ, verfolgt die Entwicklung „seiner KLB“ freilich nach wie vor mit großem Interesse, ist weiterhin Impulsgeber, jedoch mit ein wenig Sicherheitsabstand von seinem heimischen Hof, auf dem er gemeinsam mit seiner Frau und mit seinem jüngsten Sohnemann und dessen Frau Kinder lebt – und als Rentner im Unruhestand nach wie vor arbeitet. Kein Wunder: Wenn man so wie Rottenaicher Meinungsbildner, Brückenbauer und Vernetzer ist, wird man diese Eigenschaften auch nach Renteneintritt nicht wie ein Etikett abstreifen. Erst kürzlich war Rottenaicher wieder im Einsatz, als Gründungsvater des Ökosozialen Forums bei dessen 25-jährigem Jubiläum. Dort forderte er Dinge, die auch programmatisch für die Arbeit der KLB sind und bleiben: Global zu denken und lokal zu handeln, langfristig und in Generationen zu denken und das Gemeinwohl für eine enkelverträgliche Gesellschaft und Natur in den Mittelpunkt zu stellen. Franziska Rauschecker und Sepp Rottenaicher bleiben auf jeden Fall in Kontakt. Fest vereinbart wurde ein Wiedersehen am Bruder-Klaus-Tag im September.