Eine Welt-Arbeit im Senegal trägt Früchte

P. R. am 13.05.2020

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Das KLB-Projekt zur Verbesserung der Ernährungs- und Umweltsituation der Bevölkerung der Stadt Guédé im Norden Senegals geht in diesen Tagen zu Ende.

Das Pro­jekt hat gezeigt, dass in Zusam­men­ar­beit mit dem Inter­na­tio­na­len Länd­li­chen Ent­wick­lungs­dienst auch ein gro­ßes Pro­jekt schluss­end­lich zum Erfolg geführt wer­den kann — trotz aller Pro­ble­me”, zieht Sepp Gru­ber, der Lei­ter des Arbeits­krei­ses Sene­gal der KLB Pas­sau, zufrie­den Bilanz. Der Ent­wick­lungs­an­satz Hil­fe zur Selbst­hil­fe” und Selbst­be­fä­hi­gung der betei­lig­ten Grup­pen haben Früch­te getra­gen — bei allen Her­aus­for­de­run­gen, die es natür­lich immer gege­ben hat und auch wei­ter­hin geben wird. Alex Ten­deng, Cari­tas-Direk­tor in der Diö­ze­se St. Lou­is und Pro­jekt­lei­ter vor Ort, sieht durch das Pro­jekt die wirt­schaft­li­che, sozia­le und öko­lo­gi­sche Situa­ti­on der Bevöl­ke­rung von Ngan­ga in Podor dau­er­haft ver­bes­sert”. Über die orga­ni­sa­to­ri­sche und inhalt­li­che Zukunft der Part­ner­schaft und ob es ein Pro­jekt nach dem Pro­jekt” geben wird, dar­über wer­den in naher Zukunft die betei­lig­ten Grup­pie­run­gen im AK Sene­gal ent­schei­den, der Sene­gal-Ver­ein Nie­der­al­t­eich, der Nie­der­al­t­ei­cher Kreis und die KLB-Vor­stand­schaft im Bis­tum Passau.

Das Pro­jekt hat­te drei Schwerpunktthemen: 

  • Umwelt­er­zie­hung – Wiederaufforstung
  • Orga­ni­sa­to­ri­sche Stär­kung von Einzelgruppen
  • Insti­tu­tio­nel­le Stär­kung der Caritas

Die Cari­tas Saint-Lou­is als Pro­jekt­part­ner hat ein Manage­ment-Komi­tee ein­ge­rich­tet, das sich aus dem Direk­tor, dem Buch­hal­ter, dem Pro­jekt­ma­na­ger für Ernäh­rungs­si­cher­heit, dem Pro­jekt­lei­ter für Hygie­ne, dem Mana­ger für Frau­en­för­de­rung und dem Dekan zusam­men­setzt. Wir haben uns auf fol­gen­de Pro­jekt­maß­nah­men ver­stän­digt, die wir gegen­wär­tig in die Tat umsetzen. 

Neu­er Pro­jekt­ko­or­di­na­tor bei der Cari­tas St. Louis

Mit Sai­dou Diop stell­ten wir Anfang Febru­ar einen neu­en Koor­di­na­tor ein. Dem­entspre­chend gehö­ren André Sene und Mar­ti­ne Fabi­en­ne Bois­sy seit Pro­jek­ten­de nicht mehr zu den Mit­ar­bei­tern der Cari­tas Saint-Lou­is. Sai­dou Diop lebt in Podor, kennt die Gegend gut und spricht die Lan­des­spra­che Pul­har. Er hat sich sehr gut ein­ge­lebt und ein­ge­ar­bei­tet. Er ver­fügt über reich­lich Erfah­rung in der Lei­tung von Ent­wick­lungs­pro­jek­ten. Sei­ne Auf­ga­be wird im Wesent­li­chen dar­in bestehen, bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment zu wecken und die Pro­jekt­ziel­grup­pen part­ner­schaft­lich in die Pla­nung und Durch­füh­rung der Maß­nah­men mit­ein­zu­be­zie­hen. Sie sol­len ver­ste­hen, war­um wir tun, was wir tun. Am Ende soll die­ses Ver­ständ­nis auf die Eigen­ver­ant­wor­tung der Bevöl­ke­rung ein­zah­len. Diops Auf­ga­ben sind in einer Stel­len­be­schrei­bung zusam­men­ge­fasst, die er vor Unter­zeich­nung sei­nes Ver­tra­ges über­nom­men hat. Eine der ers­ten Amts­hand­lun­gen von Sai­dou Diop war es, zusam­men mit Marie Hélè­ne Ngom, alle am Pro­jekt betei­lig­ten Akteu­re und Orga­ni­sa­tio­nen zu besu­chen. Einen ers­ten Erfolg konn­te Sai­dou Diop dabei schon ver­bu­chen: Unse­rem Ansatz fol­gend, Frau­en zu unter­stüt­zen, haben sich wei­te­re fünf Frau­en­grup­pen bereit erklärt, für das Mor­ing­a­pro­jekt zu arbei­ten. Sie wol­len sich auch in wei­te­ren Cari­tas-Aktio­nen wie Sei­fen­her­stel­lung, Han­del und Getrei­de­ver­ar­bei­tung ein­brin­gen und erzie­len dar­über ein Ent­gelt. Sai­dou hat aber im Rah­men sei­ner Vor­stel­lungs­run­de auch die Beob­ach­tung gemacht, dass vie­le Pro­jekt­teil­neh­mer kei­ne recht­li­che Aner­ken­nung, kein Bank­kon­to und kei­ne Ver­wal­tungs­do­ku­men­te für die Doku­men­ta­ti­on ihrer Akti­vi­tä­ten besitzen. 

Kom­mu­na­le Behör­de für Was­ser und Wäl­der wei­ter­hin Projektpartner

Die kom­mu­na­le Behör­de für Was­ser und Wäl­der in Podor, die seit Beginn der Wie­der­auf­fors­tungs­pha­se im Pro­jekt ver­tre­ten ist, hat ihr Enga­ge­ment im Bereich der Umwelt­er­zie­hung und Wie­der­auf­fors­tung glück­li­cher­wei­se ver­län­gert. Der neue Abtei­lungs­lei­ter, Herr Fall, hat sich gleich ent­schlos­sen ans Werk gemacht, nach­dem er von unse­ren Pro­jekt­zie­len erfah­ren hat. Zwi­schen­zeit­lich war der Zustand der Pflan­zen lei­der sehr kri­tisch; doch Herr Fall konn­te Was­ser aus der kom­mu­na­len Zis­ter­ne orga­ni­sie­ren und durch zwei­ma­li­ges Gie­ßen pro Woche das Über­le­ben der Pflan­zen sichern. Neben der Bewäs­se­rung wird die Säm­lings­pro­duk­ti­on in der Gärt­ne­rei fort­ge­setzt. Bis heu­te sind bereits 5.000 neue Pflan­zen für das geplan­te Wie­der­auf­fors­tungs­la­ger gewachsen. 

Schul­ko­ope­ra­tio­nen sor­gen für mehr Umweltbewusstein

Abtei­lungs­lei­ter Fall hat zudem Kon­takt zur Auf­sichts­be­hör­de für Aus- und Wei­ter­bil­dung von Podor (IEF) auf­ge­nom­men, um dafür zu wer­ben, dass Umwelt­the­men in die Schu­len getra­gen wer­den müs­sen. Dar­an anknüp­fend, hat die Cari­tas Saint-Lou­is einen Part­ner­schafts­ver­trag mit dem IEF geschlos­sen. Damit ver­bin­den wir die Hoff­nung, das Inter­es­se der Schu­len an der Umwelt­er­zie­hung zu wecken. Wir sind über­zeugt, dass dies der rich­ti­ge Weg ist, wenn wir errei­chen wol­len, dass die Kin­der Lie­be zu Bäu­men und ein gene­rel­les Umwelt­be­wusst­sein ent­wi­ckeln. Gemein­sam mit unse­ren Part­nern initi­ie­ren wir aktu­ell die Kam­pa­gne Ein Mor­ing­a­baum pro Schü­ler”: Jeder Schü­ler pflanzt und züch­tet einen Mor­ing­a­säm­ling und ent­wi­ckelt dabei ein Ver­ständ­nis für den Umwelt­schutz. Die­se Kam­pa­gne wird drei Mona­te dau­ern. Die wol­len ins­ge­samt 15.000 Bäu­me pflan­zen, auf dem Grund­stück der Schu­len, aber auch zu Hau­se bei den Leh­rern und Schü­lern, die von der kom­mu­na­len Behör­de für Was­ser und Wäl­der eine Schu­lung erhal­ten wer­den, wie kor­rekt ein­ge­pflanzt wer­den muss. Sai­dou Diop wird die­sen Pro­zess aktiv beglei­ten, auf neu­gie­ri­ge und sicher­lich auch kri­ti­sche Fra­gen der Kin­der ein­ge­hen. Zum Kam­pa­gnen­start ver­an­stal­ten wir eine gemein­sa­me Tour durch die Schu­len. Jede Woche wird die Cari­tas Saint-Lou­is die Schü­ler einer Schu­le aus­bil­den und hilft beim Bäum­epflan­zen. Getreu unse­rem Mot­to: So vie­le Bäu­me, wie Schü­ler. Um das Ziel von 15.000 Pflan­zen zu errei­chen, wer­den in den Oster­fe­ri­en im Rah­men eines Wie­der­auf­fors­tungs­la­gers Pfad­fin­der mobilisiert.

Ein neu­es Brun­nen­sys­tem gegen die Unterernährung

Eine der wich­tigs­ten Neue­run­gen der aktu­el­len Pro­jekt­pha­se ist die Aus­stat­tung der Regi­on mit einem ver­bes­ser­ten Brun­nen­sys­tem. Auf einer Flä­che von fast vier Hekt­ar wer­den zehn Becken und ein zwölf Meter gro­ßer Brun­nen gebaut, um einen bes­se­ren Ern­te­er­trag zu ermög­li­chen. Ein Ent­wäs­se­rungs­sys­tem wird instal­liert, um die Imple­men­tie­rung des ers­ten Agro­forst-Peri­me­ter-Modells der Cari­tas Saint-Lou­is abzu­schlie­ßen und die Men­schen im Kampf gegen Ernäh­rungs­un­si­cher­heit und Unter­ernäh­rung zu unterstützen.

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